Vitrektomie
Die Vitrektomie (vitreus (lat.): gläsern, ek (gr.): heraus, tomein (gr.): schneiden) bezeichnet die chirurgische Entfernung von Teilen des Glaskörpers oder auch des gesamten Glaskörpers aus dem Auge. Der Glaskörper bildet den mittleren Teil des menschlichen Auges und besteht hauptsächlich aus einer gelartigen Substanz, die den hinteren Teil des Auges ausfüllt und so das Auge stabil hält.
Die Absaugung des Glaskörpers kann unter verschiedenen Umständen notwendig werden. Wird das Auge bei einem Unfall verletzt, kann es häufig zu Einblutungen in den Glaskörper oder Verschmutzung durch Fremdkörper kommen. Kann der Körper Fremdstoffe nicht selbstständig aus dem Auge abbauen, muss der Glaskörper entfernt und durch eine neutrale Lösung ersetzt werden. Weitere häufige Gründe für eine Vitrektomie sind eine Netzhautablösung oder die diabetische Retinopathie. Tritt Flüssigkeit aus dem Glaskörper aus, kann das die Netzhaut dauerhaft schädigen und zu starken Sehschwierigkeiten führen.
Pars plana Vitrektomie mit Membran Peeling
Hierfür werden 3 kleine Zugänge zum Glaskörperraum etwa 3,5 mm hinter dem Hornhautrand etabliert. Ein Zugang dient der Infusionsleitung, um den Augapfel tonisiert zu halten. Über den zweiten Zugang wird eine Lichtsonde eingeführt, die für die Ausleuchtung des Augeninnern erforderlich ist. Der dritte Zugang dient dem Einführen von Instrumenten. Hierbei wird ein sog. Vitrektom zum Absaugen und gleichzeitigen Abschneiden des Glaskörpers verwendet. Das Augeninnere wird über ein Operationsmikroskop beobachtet. Gelegentlich muss der an der Netzhaut noch festhaftende Glaskörper vorsichtig abgehoben werden, bevor man mit sehr feinen Pinzetten die epiretinale Membran und bei Bedarf auch die Membrana limitans interna entfernen kann.
Da diese Strukturen nahezu durchsichtig und nur wenige Mikrometer dick sind, wird heute meistens ein Anfärben durchgeführt, um das Vorgehen zu erleichtern. Gelegentlich wird anschließend noch eine sog. Gastamponade (Auffüllen des Glaskörperraumes) durchgeführt um die Netzhaut zu stabilisieren, zu glätten bzw. den Verschluss eines Maculaforamens zu unterstützen. Auch werden heute bei chronischem Maculaödem abschließend Medikamente (z.B. Bevacizumab, Triamcinolon u.a.) auf die Netzhautoberfläche gebracht, um eine Rückbildung dieser Veränderungen zu beschleunigen.