Hornhaut Inlays
Implantate zur Korrektur der Alterssichtigkeit
Hornhaut-Inlays sind Implantate die in die Hauptsubstanz der Hornhaut (Hornhautstroma) eingesetzt werden, um die Alterssichtigkeit (Presbyopie) zu korrigieren. Sie wirken, indem sie die Tiefenschärfe der zentralen Hornhaut oder die Brechkraft der parazentralen (neben dem Zentrum gelegenen) Hornhaut erhöhen.
Arten und Ausführungen
Derzeit gibt es drei Arten von Hornhaut-Inlays, die sich in Design, Größe, Material und genauer Wirkungsweise unterscheiden.
1. refraktive Hornhaut-Inlays
Diese scheibenförmigen Hornhautimplantate wirken, indem sie den Brechungsindex der parazentralen Hornhaut verändern. Sie sind ähnlich wie multifokale Kontaktlinsen oder Intraokularlinsen aufgebaut.
Der zentrale Bereich des Implantats ist neutral und ohne zusätzliche Brechkraft. So werden Lichtstrahlen aus weit entfernten Quellen nicht beeinflusst und weiterhin korrekt auf der Netzhaut fokussiert. Dadurch bleibt die Fernsicht erhalten.
Die kreisförmige parazentrale Zone besitzt eine positive Brechkraft, wodurch Lichtstrahlen von nahen Objekten besser auf der Netzhaut gebündelt werden. Dies verbessert das Sehen in der Nähe.
2. Hornhautverformungs-Inlays
Diese Hornhautimplantate dienen der Veränderung der Krümmung der vorderen Hornhautoberfläche. Sie werden anterior in die Hornhaut eingesetzt, entweder unter einem 130-150 Mikrometer großen Flap oder in einer Stromatasche, um eine hyperprolate vordere Hornhautoberfläche zu schaffen. Sie korrigieren die Presbyopie, indem sie die Krümmung des zentralen Teils der vorderen Hornhautoberfläche verstärken. Parazentrale Lichtstrahlen wandern durch den dünneren Teil des Inlays und ermöglichen das Betrachten von Objekten in der Ferne, während Objekte in der Nähe durch den zentralen, gekrümmten Teil der Hornhaut klar gesehen werden können.
3. Hornhaut-Inlays mit kleinen Öffnungen.
Diese Inlays sind undurchsichtig, ringförmig und haben eine zentrale Blende. Sie basieren auf dem Prinzip der Lochblendenoptik und verbessern das Sehen im Nahbereich durch Erhöhung der Tiefenschärfe. Der Ring blockiert die peripheren Lichtstrahlen und lässt nur die zentralen Strahlen ungehindert passieren.
Implantationsverfahren
Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Hornhaut-Inlays werden in der Regel monokular in das nicht-dominante Auge implantiert. Sie können in Stromataschen oder unter Flaps eingesetzt werden (ähnlich wie LASIK-Flaps). Die Flaps und Taschen werden in der Regel mit einem Femtosekundenlaser hergestellt, aber Flaps können auch mit einem Mikrokeratom hergestellt werden. Nach dem Anlegen des Flaps oder der Tasche wird das Inlay auf dem Stromabett platziert. Für die Handhabung des Inlays werden spezielle Instrumente verwendet. Eine korrekte Zentrierung ist wichtig für ein optimales Ergebnis. Das Einsetzen von Inlays kann mit der LASIK zur Korrektur von Fehlsichtigkeit kombiniert werden, entweder als gleichzeitiges oder als zweizeitiges Verfahren.